am Sonntag, 02.07.2017
Am 2. Juli 2017 lud die Gemeinde Lavant zur feierlichen Messe mit Segnung der Wasserversorgungsanlage Neu.
Auch der „Wettergott“ hat es gut gemeint und so konnte die Feierlichkeit bei angenehmen Wetter stattfinden. Die feierliche Messe, zelebriert von unserem Dekan Mag. Bernhard Kranebitter, fand direkt beim neuen Hochbehälter statt. Im Anschluss an die Messe erteilte der Dekan noch den Segen.
Von den Lavanter Bäuerinnen wurde eine Agape mit belegten Broten, Gebäck und Getränken vorbereitet.
Zahlreiche LavanterInnen, die betroffenen Grundbesitzer sowie Vertreter des Landes Tirol, der ausführenden Firmen und der örtlichen Vereine und Institutionen nahmen an der Messe Teil.
Musikalisch umrahmt und gestaltet wurde die Feierlichkeit vom „Lauentna Blech“, von der Jagdhornbläsergruppe Lavant und von den Kindern der Volksschule Lavant.
Im Anschluss an die Segnung des Hochbehälters segnete der Dekan Mag. Bernhard Kranebitter auch noch den Grundwasserbrunnen.
Besonders nach einer „Trockenperiode“ wie sie in den letzten Wochen und Monaten herrschte (keine nennenswerten Niederschläge seit Oktober 2016), wird uns die Abhängigkeit von Wasser immer mehr bewusst. Schon in einigen Gemeinden in Osttirol wurde aufgrund von Wasserknappheit z.B. das Bewässern von Gärten untersagt, um die Trinkwasserreserven nicht zu verbrauchen.
Durch die neue Wasserversorgungsanlage mit dem Hochbehälter und dem Tiefbrunnen steht uns auch nach langer Trockenheit immer noch ausreichend bestes Quellwasser zur Verfügung.
Es freut uns daher umso mehr, dieses für unser Dorf so wichtige Projekt umgesetzt zu haben. Der Versorgungsauftrag der Gemeinde, die Bevölkerung stets in ausreichender Menge und bester Qualität mit Trinkwasser zu versorgen, ist somit für die nächsten Jahrzehnte mit Sicherheit gewährleistet.
Kurzbeschreibung und technische Daten des Projekts:
Zum Projekt gehören die Errichtung eines neuen Hochbehälters mit einem Nutzvolumen von ca. 225 m³ und die Errichtung eines Grundwasserbrunnens (Fördermenge: 5 l/s – erweiterbar).
Auf dem Gst. Nr. 663 wurde ein Grundwasserbrunnen mit einem Bohrenddurchmesser von 420 mm errichtet und bis in eine Tiefe von 35 m unter Geländeoberkante abgeteuft.
Für den Grundwasserbrunnen wurden zwei Schutzzonen festgelegt.
Schutzzone 1: 391 m²; Schutzzone 2: 30.121 m²
Schutzzone 1: umfasst unmittelbaren Tiefbrunnenbereich ca. 20 m x 20 m.
Schutzzone 2: reicht vom Tiefbrunnen ca. 310 m in nordwestliche Richtung bis zum westlichen Ende des Gst. 710, und rund 45 m in südöstliche Richtung des Tiefbrunnens.
Auf dem Gst. Nr. 681/2 rund 80 m südlich des alten Hochbehälters wurde der Hochbehälter Lavant Dorf Neu errichtet. Der Hochbehälter wurde als einkammeriger Stahlbeton-Rundbehälter mit vorgelagerter, zweigeschossiger Schieberkammer ausgeführt und hat ein Nutzvolumen von ca. 225 m³.
Vom Brunnen auf dem Gst. 663 wurde eine rund 500 m lange Pumpdruckleitung (PE-HD DA 75, PN 16) errichtet. Durch diese Leitung wird das Grundwasser zum Hochbehälter gefördert.
Vom Hochbehälter bis zur Querung Pernitzbach wurde eine neue, rund 170 m lange Druckleitung (PE-HD DA 10, PN 16) parallel zur Druckleitung verlegt. Die Entnahmeleitung wurde im Bereich der Querung Pernitzbach wieder an die bestehende Druckleitung angebunden.
Parallel zur Druckleitung wurden zwischen dem Tiefbrunnen und dem Hochbehälter auch Energie- und Steuerleitungen verlegt.
Für das Vorhaben ist eine dauernde Rodefläche von 6.022 m² und eine vorübergehende Rodefläche von 3.363 m² notwendig.
Tiefbrunnen Lavant:
Der Brunnen wurde als Bohrbrunnen mit einem Bohrenddurchmesser von 420 mm errichtet und auf eine Tiefe von 35 m abgeteuft. Der Ausbaudurchmesser des Brunnes beträgt 200 mm. Die Gesamtlänge der Filterstrecke beträgt 11 m. Im Bereich der Grundwasserförderpumpe wird ein Vollrohrabschnitt mit einer Länge von 1 m installiert.
Den unteren Abschluss des Brunnens bildet ein Sumpfrohr mit einer Länge von 1 m. Die Steigleitung hat eine Nennweite von 2,5 Zoll.
Der Brunnenkopf aus NIRO wurde im Untergeschoss des zweigeschossigen Brunnenvorschachtes aus Stahlbeton untergebracht. Der Brunnenkopf mit einem Durchmesser von 40 cm wurde zentrisch über dem Aufsatzrohr in die Bodenplatte des Brunnenvorschachtes eingebunden.
Der Brunnenvorschacht mit einer Gesamthöhe von 5,20 m (Unergeschoss+Erdgeschoss) hat die Außenmaße 3,2 m x 3,6 m. Im Erdgeschoss des Vorschachtes sind Anlageteile für Be- und Entlüftung, Energieversorgung, Steuerung, etc. untergebracht.
Die Grundwasserförderpumpe (5 l/s; 18 m³/h; 432 m³/d; 13.392 m³/M) wird auf eine Tiefe von 32,5 m unter GOK abgesenkt.
Hochbehälter Lavant Dorf Neu:
Innendurchmesser Rundbehälter: 9,00 m
Außenmaße zweigeschossige Schieberkammer: 4,60 m x 3,96 m
Wasserspiegel im Behälter: 769,27 m ü. A.
Der Zulauf erfolgt im Freispiegelgefälle von den Plattenbachquellen 2+3 und wird über eine Trübe-Messung in der Steigleitung geführt. Die Trübe-Messung erfolgt kontinuierlich, bei Eintrübung wird die Zuleitung aus den Quellen mittels automatischer Stellschieber ausgeleitet.
Bei Ausleitung der Plattenbachquelle sowie zu hoher Entnahmemenge wird die Förderung durch die Brunnenpumpe automatisch aktiviert. Die Förderleistung der Grundwasserförderpumpe beträgt 5 l/s (erweiterbar).
Um eine Verkeimung der Druckleitung zu vermeiden wird die Pumpe täglich im erforderlichen Ausmaß bewirtschaftet, sodass der Austausch des gesamten Druckleitungsvolumens mit Sicherheit garantiert ist.
Die Investitionskosten für das gesamte Projekt betragen rund € 870.000,--.